In diesem Artikel geht es darum, weshalb die histaminarme Ernährung nicht nur für Menschen mit einer Histamin-Intoleranz unerlässlich ist, sondern zum Beispiel auch bei entzündlichen Erkrankungen, Allergien oder Reizdarm von Vorteil sein kann.
Als Ernährungsexpertinnen, die selbst von einer Histamin-Intoleranz betroffen sind, beschäftigen wir uns tagtäglich mit der histaminarmen Ernährung – und das nicht nur auf genussvolle, sondern vor allem auch auf wissenschaftliche Weise.
Folgendes haben wir bei unseren Recherchen herausgefunden:
Histamin wirkt im Körper u.a. als Entzündungsmediator und ist für Immunabwehr-Reaktionen verantwortlich. Wenn es zu einer Reaktion kommt, wird Histamin aus den sogenannten Mastzellen ausgeschüttet, was wiederum zu weiteren Reaktionen bzw. Symptomen führen kann. Eine histaminarme Ernährung kann mastzellenstabilisierend wirken, was wiederum die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen – und dadurch z.B. entzündliche Prozesse und Immunreaktionen reduzieren kann.Mastzellenaktivierung, Histamin und Entzündungen
Mastzellen befinden sich u.a. in der Haut oder im Magen-Darm-Trakt (*1 ) und sind bei der Abwehr von Krankheitserregern, bei der Neutralisierung von Giftstoffen oder bei der Auslösung von allergischen Reaktionen involviert (*2). Bei der Aktivierung setzen sie bioaktive Substanzen (Histamin, Enzyme und Heparin) und neu synthetisierte Zytokine, Chemokine und Lipidmetabolite frei. (*3) Diese Mediatoren können an verschiedenen Krankheitsprozessen beteiligt sein, die über eine allergische Reaktion hinausgehen. Zum Beispiel Reizdarmsyndrom, funktionelle Dyspepsie, entzündliche Darmerkrankungen und Darminfektionen.(*3,4) Doch wie kann es soweit kommen? Wenn das Enzym Diaminoxidase (DAO), das für den Abbau von Histamin zustandig ist, nicht ausreichend produziert wird, kann es zu einem Anstieg des Histaminspiegels – und dadurch potenziell zu einer Histamin-Intoleranz, chronischen Entzündungen oder einem Mastzellen-Aktivierungssyndrom führen. Hohe Konzentrationen an Histamin können allergische Symptome wie Nesselsucht, Schwellungen, niedrigen Blutdruck, Atembeschwerden oder schwere Diarrhöe auslösen.Bei all diesen Beschwerdebildern (*5) kann eine histaminreduzierte bzw. anti-entzündliche Ernährung unterstützend wirken:
- Allergien
- Migräne
- Asthma
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Magen- & Darm-Entzündungen (z.B. Reizdarm oder Morbus Chron)
- Hauterkrankungen (z.B. Akne oder Neurodermitis)
- Osteoporose
- Schilddrüsenerkrankungen
- Fibromyalgie
- Arthrose
- Rheuma
- Morbus Bechterew
