Diese Bakterien können im Übermaß krankheits- und entzündungsfördernd wirken und einige von ihnen sind sogar stark histaminbildend.
Durch die Histaminbildung und die Überlastung des Darms, kann die SIBO eine Ursache für die Histamin-Intoleranz darstellen.
Die normale bzw. gesundheitsfördernde Häufigkeit von Darmbakterien im Dünndarm pro Milliliter der Dünndarmflüssigkeit beträgt bis zu 1.000 Bakterien/ml.
Und im Normalfall ist der Dünndarm für die Verstoffwechselung von Nährstoffen verantwortlich. Es entsteht hierdurch lediglich ein leichter Rückfluss von Gasen vom Dickdarm in den Dünndarm. Diese Gase sind in kleinen Mengen kein Problem für den Körper, da sie vom Blut aufgenommen und abtransportiert werden können.
Bei einer SIBO liegt die Häufigkeit der Dünndarmbakterien bei 100.000 bis 1 Millionen Darmbakterien/ml.
Durch diese Überbesiedelung im Dünndarm, kommt es u.a. zu folgenden Prozessen:
- Die Bakterien im Dickdarm müssen nun die Nahrung verstoffwechseln, da der Dünndarm nur noch geringfügig verstoffwechseln kann
- Dadurch wird der Nahrungsbrei im Dickdarm fermentiert
- Bei diesem Prozess entstehen Gase
- Diese gelangen durch einen Rückfluss in den Dünndarm
- Durch die Gase dehnt sich die Dünndarmwand aus
- Entstehung von Schmerzen
Mögliche Ursachen der SIBO:
Im Vergleich zum Dickdarm ist der Dünndarm eher bakterienarm. Dünn- und Dickdarm sind durch eine Klappe (Bauhinklappe) voneinander getrennt. Kommt es nun zu vermehrter Gasbildung im Dickdarm (Dickdarmbakterien fermentieren Nahrung, was zur Entstehung von Gasen führt), erhöht sich der Druck auf die Bauhinklappe, wodurch diese geöffnet werden kann. Mit dem Öffnen gelangen Bakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm.
Zudem reinigt sich der Darm mehrmals am Tag und besonders in der Nacht durch sogenannte Reinigungswellen. Hierbei gehen vom Darm abwärts gerichtete Kontraktionen durch die Darmperistaltik (Darmschlauch), wodurch zum einen der Nahrungsbrei weiterbewegt – und die Darmwand gereinigt wird. Und auch die Bakterien können durch diesen Vorgang aus dem Dünndarm zurück in den Dickdarm gelangen.
Dieser Reinigungsprozess kann durch folgende Faktoren und Einflüsse beeinträchtig werden:
- Häufiges Naschen zwischen den Hauptmahlzeiten
- Bewegungsmangel
- Stress
- Medikamente
Zudem kann auch ein Reizdarm-Syndrom (RDS) durch die veränderte Beweglichkeit des Darms eine Ursache der SIBO sein, andersherum kann eine SIBO aber auch einen Reizdarm verursachen.
Typische Symptome der SIBO:
- Blähbauch, Blähungen
- Durchfall
- Übelkeit (Nausea)
- Erbrechen
- Nährstoffmängel (der Köper nimmt Nährstoffe geringfügig auf)
- Gewichtsverlust
- Erschöpfungszustände und Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- veränderte Suthfrequenz
- unreine Haut
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Histamin, Gluten, Laktose, Fruktose, Sorbit, Salicylate)
Eine Testmöglichkeit ist über den Atemtest (ähnlich wie bei einer Frukotseintoleranz) gegeben.
Mache hierfür am besten einen Termin bei einem Gastroenterologen.
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Quellen:
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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00112-002-0507-y.pdf