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zwei Hände, die eine rosane Abbildung der Schilddrüse halten

Was eine Schilddrüsenunterfunktion & Histamin-Intoleranz verbindet

Alles, was Du über die Schilddrüse wissen musst

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ im Hals, das essenziell für den Stoffwechsel und zahlreiche Körperfunktionen ist. Wenn sie nicht richtig arbeitet, kann dies gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. In diesem Artikel erfährst Du alles über Über- und Unterfunktionen der Schilddrüse, ihre Symptome, Ursachen, wichtige Schilddrüsenwerte und den Zusammenhang mit Histamin.

Was ist eigentlich die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist eine lebenswichtige Hormondrüse, die sich im vorderen Halsbereich befindet. Sie ist schmetterlingsförmig und liegt unterhalb des Kehlkopfes. Die Form geben ihr die beiden seitlichen Lappen, die sich um die Luftröhre legen. Sie sind durch eine Gewebebrücke verbunden und meist leicht unterschiedlich groß.

Funktionen der Schilddrüse
Die Schilddrüse spielt eine entscheidende Rolle für viele Prozesse im Körper, da sie lebenswichtige Hormone produziert, die den Stoffwechsel und den Energiehaushalt des Menschen regulieren. Die wichtigsten Hormone sind dabei:

  • Thyroxin (T4): wichtigstes Schilddrüsenhormon, reguliert die Stoffwechselaktivität und beeinflusst nahezu alle Organe
  • Triiodthyronin (T3): ist wirksamer als T4, besonders beim Herz- und Gefäßsystem und spielt eine Schlüsselrolle bei Energieproduktion und Wachstum
  • Calcitonin: beteiligt sich an der Regulierung des Kalzium- und Phosphathaushalts im Körper und beeinflusst damit die Knochen

T3 und T4 kann die Schilddrüse sogar auf Vorrat herstellen. Sie werden in den Follikeln der Drüse gespeichert und können bis zu zwei Monate ausreichen. Calcitonin wird von den C-Zellen der Schilddrüse produziert und direkt ins Blut abgegeben.
Die Produktion dieser Hormone wird über einen Regelkreis gesteuert, an dem die Schilddrüse und mehrere Teile des Gehirns beteiligt sind. Der Hypothalamus ist ein Teil des menschlichen Zwischenhirns, in dem das Hormon TRH gebildet und freigesetzt wird, wenn der T3- und T4-Spiegel im Blut zu niedrig ist. Das TRH regt dann die Hypophyse, eine mit dem Hypothalamus verbundene Drüse, an, das Schilddrüsen-stimulierende Hormon TSH auszuschütten. Und dieses führt dann in der Schilddrüse zur Freisetzung von T3 und T4.

Der TSH-Wert ist wichtig für die Diagnose einer Schilddrüsenerkrankung und liegt normalerweise bei 0,4 bis 4,0 mU/l. Bei Frauen, insbesondere in der Schwangerschaft, können die Werte etwas variieren.

Das Spurenelement Jod ist ein essentieller Baustein dieser Hormone, weshalb ein ausreichender Jodkonsum wichtig für eine gesunde Schilddrüse ist. Bei Erwachsenen liegt der tägliche Jodbedarf bei etwa 180 bis 200 Mikrogramm. Bei Schwangeren liegt der Bedarf etwas höher, denn der beschleunigte Stoffwechsel fordert mehr Schilddrüsenhormone. Besonders viel Jod enthalten Meeresprodukte, beispielsweise Seelachs oder Scholle, die bei einer Histamin-Intoleranz verträglicher sind. Auch in anderen Lebensmitteln ist Jod in kleineren Mengen enthalten.

Aufgaben der Schilddrüse im Körper sind unter anderem: 

  • Stoffwechselregulation: steuert, wie schnell der Körper Energie verbrennt
  • Wachstum und Entwicklung: besonders wichtig für das Wachstum von Kindern und die Entwicklung des Nervensystems
  • Herz-Kreislauf-System: beeinflusst die Herzfrequenz und den Blutdruck
  • Wärmeproduktion: unterstützt die Regulation der Körpertemperatur

Eine gesunde Schilddrüse ist damit essenziell für das körperliche Wohlbefinden. Störungen wie eine Über- oder Unterfunktion können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, von Müdigkeit und Gewichtsschwankungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Stimmungsschwankungen.

Doch welche Störungen gibt es bei der Schilddrüse?

Hals mit darauf projizierter Schilddrüse

Erkrankungen der Schilddrüse

Die Schilddrüse kann von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein, die ihre Funktion beeinträchtigen. Zu den häufigsten Störungen zählen die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), wobei die Unterfunktion häufiger vorkommt.

Außerdem kann es zu Knoten in der Schilddrüse kommen, die die Funktion der Schilddrüse einschränken können. Diese werden über eine Ultraschalluntersuchung festgestellt. Die Schilddrüse wird auch von Krebserkrankungen nicht verschont. Bösartige Tumore der Schilddrüse sind verglichen mit anderen Tumoren eher selten (ca. 1%) und müssen meist operativ entfernt werden.

Wie merke ich, dass ich eine Schilddrüsenüberfunktion habe?

Bei einer Überfunktion liegt ein zu niedriger TSH-Wert und zu hohe Werte der Hormone T3 oder T4 vor. Das führt zu einem beschleunigten Stoffwechsel.
Typische Schilddrüsenüberfunktion Symptome sind:
  • Abnehmen trotz vermehrtem Appetit
  • Erhöhung der Körpertemperatur
  • Nervosität, Zittern und innere Unruhe
  • Herzrasen und Bluthochdruck
  • Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und vermehrtes Schwitzen
  • Häufiger Stuhlgang oder Durchfall

Diagnose und Hormonwerte bei Überfunktion

Zur Diagnose einer Überfunktion werden die Hormonwerte getestet. Hier sprechen ein zu niedriger TSH-Wert und zu hohe Werte der Hormone T3 oder T4 für eine Überfunktion. Auf eine beginnende Überfunktion können ein alleinig niedriger TSH-Wert und normale T3- und T4-Werte hindeuten.
Ein TSH-Wert unter 0,3 mU/l gilt als Anzeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion.

Ursachen und Einflüsse auf die Schilddrüsenüberfunktion

Als Ursachen für eine Überfunktion der Schilddrüse gelten die Schilddrüsenautonomie(„Heiße Knoten“) und Morbus Basedow. Die Autonomie bedeutet, dass die Schilddrüse nicht normal von der Hypophyse gesteuert wird. Häufig verursachen Knoten in der Schilddrüse diese Überproduktion.
Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, bei der bestimmte Strukturen der Schilddrüse nicht vom Immunsystem als körpereigen anerkannt werden. Dadurch werden Antikörper gebildet, die eine Aktivierung der Schilddrüse und damit die vermehrte Produktion von Hormonen verursachen.

Aber auch eine zu hohe Dosis der Behandlung mit Schilddrüsenhormonen kann zu einer Überfunktion führen. In seltenen Fällen ist die Überfunktion auch angeboren. 

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann durch folgendes verschlimmert werden: 
  • Übermäßige Jodzufuhr, z. B. durch Meeresfrüchte oder jodreiche Nahrungsergänzungsmittel
  • Stress und Hitzebelastung: können die Symptome verstärken

Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)?

Die Schilddrüsenunterfunktion tritt auf, wenn die Schilddrüse zu wenige Hormone produziert. Oft beginnt sie schleichend.
Häufige Schilddrüsenunterfunktion Symptome sind:
  • Chronische Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Gewichtszunahme trotz normaler Ernährung
  • Herzprobleme
  • Verstopfung
  • Trockene Haut und Haarausfall
  • Depressionen, Stimmungsschwankungen und Libidostörungen
  • Kälteempfindlichkeit und geschwollene Glieder

Diagnose und Hormonwerte bei einer Unterfunktion

Bei einer Unterfunktion liegt ein zu hoher TSH-Wert und zu niedrige Werte der Hormone T3 oder T4 vor. Aus diesem Grund erfolgt die Schilddrüsenunterfunktion Behandlung häufig mit dem Medikament L-Thyroxin (Levothyroxin), das die fehlenden Hormone ersetzen soll.

Bei einer anfangenden Unterfunktion ist nur der TSH-Wert erhöht. Ein TSH-Wert über 4,0 mU/l deutet auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin. Werte zwischen 4,0 und 10 mU/l gelten nur als leicht erhöht (latente Unterfunktion), während Werte über 10 mU/l klinisch relevant sind.

Ursachen und Einflüsse auf die Schilddrüsenunterfunktion

Die Ursachen für eine Unterfunktion der Schilddrüse können vielfältig sein. Neben der falschen Dosis von Medikamenten zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion kann auch die Hashimoto-Thyreoiditis eine Unterfunktion verursachen.

Was ist Hashimoto?
Das Hashimoto-Syndrom ist eine chronische Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Dabei greift das Immunsystem irrtümlicherweise das eigene Schilddrüsengewebe an und das führt zu einer Entzündung. Im Verlauf der Erkrankung wird das Schilddrüsengewebe zunehmend zerstört und es können nicht mehr ausreichend Hormone produziert werden.

Für mehr Informationen zum Thema Hashimoto können wir Dir auch die HistaFit-Podcast Folge Hashimoto & Histamin: Diagnostik, Zusammenhänge & Behandlung von Melina und der lieben Ann-Katrin von Healthy Hashimoto empfehlen.

Aber auch die Unterfunktion der Schilddrüse kann in seltenen Fällen angeboren sein. 

Und was verschlimmert eine Schilddrüsenunterfunktion? Zum Beispiel Folgendes: 
  • Jodmangel: In Deutschland und anderen europäischen Ländern werden traditionell eher jodärmere Lebensmittel konsumiert. Das liegt an der Jodarmut unserer Böden und des Grundwassers. Daher findet man oft jodiertes Speisesalz. Dies ist bei einer Histamin-Intoleranz jedoch oft schlechter verträglich. 
  • Stress und Schlafmangel: können den Hormonhaushalt zusätzlich belasten
  • Falsche Ernährung: mehr zu verbotenen Lebensmitteln bei Schilddrüsenunterfunktion findest Du unten beim Thema Ernährung bei Schilddrüsenerkrankungen

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Erkrankungen der Schilddrüse und Histamin-Intoleranz? 

Es gibt Hinweise darauf, dass ein Zusammenhang zwischen der Schilddrüse und einer Histamin-Intoleranz bestehen kann. Die genauen Mechanismen sind jedoch noch nicht geklärt.

Im Bereich der Mastzellen, die bei einer Histamin-Intoleranz häufig beteiligt sind, gibt es bereits einige Erkenntnisse. Mastzellen sind körpereigene Zellen, die unter anderem für die Immunabwehr zuständig sind. Sie enthalten Botenstoffe wie z.B. Histamin und stoßen diese aus, wenn sie getriggert werden. 

Im Zusammenhang mit Schilddrüsenhormonen konnte bereits Folgendes festgestellt werden: 
  • Mastzellen können Schilddrüsenhormone wie das T3 speichern und freisetzen. Außerdem verfügen sie auch über Rezeptoren für das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH). Diese Verbindung deutet darauf hin, dass die Schilddrüsenfunktion Mastzellen beeinflusst (und umgekehrt) und damit auch die Histaminfreisetzung fördern können.
  • Histamin in den Mastzellen der Schilddrüse fördert die Entzündungsreaktion und spielt eine Rolle bei der Entstehung von Schilddrüsentumoren und bei einem im Experiment erzeugten Mangel an Schilddrüsenhormonen konnte gezeigt werden, dass die Mastzellenanzahl und das Histamin in der Schilddrüse steigen
  • Bei Erkrankungen wie Hashimoto können durch die Antikörper Mastzellen aktiviert und Histamin ausgeschüttet werden, was die Autoimmunerkrankung zusätzlich verstärkt
Wie schon erwähnt, kann es bei Fehlfunktionen der Schilddrüse auch zu beschleunigter oder verlangsamter Verdauung kommen. Das heißt, dass sich die Schilddrüse auch negativ auf den Darm auswirken kann.

Aus diesem Grund erzählt Ann-Katrin von Healthy Hashimoto in unserem Podcast, dass sie häufig sieht, dass eine Schilddrüsenunterfunktion und eine Histamin-Intoleranz zusammen auftreten. Daher sollte hier auch der Darm mit im Fokus stehen. Denn gerade eine Darmflora-Dysbiose oder ein Leaky Gut, können hier die Symptome, auch bei  noch verschlimmern.

Das sehen wir ähnlich. Deshalb sind wir auch dafür, immer zuerst den Darm anzusehen und aufzubauen. Das passiert zum Beispiel in unserer Darmkur, die wir gemeinsam in unserem HistaPower Kurs durchführen. 

Ernährung bei Schilddrüsenerkrankungen

Sowohl bei einer Schilddrüsenüberfunktion als auch bei der Unterfunktion gilt: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist der Schlüssel.

Was ist besonders wichtig für die Ernährung bei einer Schilddrüsenüberfunktion?

  • Jodarme Ernährung: insbesondere Verzicht auf Algen und Meeresfrüchte
  • Verzicht auf stark koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Cola sowie Alkohol, um den überaktiven Stoffwechsel nicht zusätzlich zu belasten

Was sollte man bei der Ernährung mit einer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto beachten?

  • Jodreichere Ernährung
  • Kein übermäßiger Verzehr von Lebensmitteln, die die Jodaufnahme hemmen z. B. Zwiebeln, Maniok, Soja, Tofu, Wal- und Erdnüsse oder auch viele Kohlsorten
  • Stark verarbeitete Lebensmittel meiden: enthalten oft ungesunde Fette und wenig Nährstoffe
Warum sollte man keine Haferflocken bei einer Schilddrüsenunterfunktion essen?
Haferflocken sind für sich genommen kein Problem. Bei einer bestehenden Unverträglichkeit oder in Kombination mit Jodmangel könnten sie die Symptome jedoch verschlimmern, da sie manchmal die Aufnahme von Nährstoffen beeinflussen können.

Fazit

Eine gesunde Schilddrüse ist essenziell für das körperliche und psychische Wohlbefinden.
Störungen wie die Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse können erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben, die durch richtige Diagnostik, Ernährung und gegebenenfalls medikamentöse Therapie behandelt werden können. Besonders wichtig ist eine bedarfsgerechte Jodzufuhr, da dieses Spurenelement ein zentraler Baustein für die Schilddrüsenhormone ist. Regelmäßige Untersuchungen und eine angepasste Lebensweise können Dir helfen, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Eine Histamin-Intoleranz und eine Schilddrüsenunterfunktion können auch miteinander einhergehen, da Schilddrüsenhormone und die Mastzellen sich gegenseitig beeinflussen. Wichtig ist es hier, auch den Fokus auf den Darm zu legen und diesen gegebenenfalls wieder aufzubauen, zum Beispiel durch eine Darmkur. Diese findest Du zum Beispiel in unserem HistaPower Kurs. 

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