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Histamin: Der unsichtbare Feind bei Kopfschmerzen und Migräne

Du fragst Dich, inwiefern Histamin mit Migräne und Kopfschmerzen zusammenhängt? Histamin ist ein biogenes Amin im Körper, das an der Immunantwort sowie der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse beteiligt ist. Daneben kommt es in verschiedenen Lebensmitteln wie zum Beispiel fermentierten Produkten, gereiftem Käse oder Rotwein vor. Histamin wird von den Mastzellen des Körpers ausgeschüttet und ist beteiligt an Unverträglichkeitsreaktionen von Rötungen bis zu allergischen Schocks. Bei Betroffenen einer Histamin-Intoleranz ist die Fähigkeit des Körpers, das Histamin angemessen abzubauen, beeinträchtigt. Dies kann zu einem Anstieg der Histaminkonzentration im Körper führen, was wiederum diverse Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden, Schnupfen und Müdigkeit verursachen kann. Allerdings kann Histamin in zu hohen Mengen bei allen Menschen Krankheitszustände hervorrufen. Jeder Mensch hat hier eine individuelle Toleranzgrenze. Im Fall einer Histamin-Intoleranz ist diese lediglich geringer. Kopfschmerzen und Migräne gehören auch zu häufigen Symptomen bei einer Histamin-Intoleranz. Die genaue Verbindung zwischen erhöhtem Histaminspiegel und Kopfschmerzen ist komplex und individuell unterschiedlich. Fest steht, dass Histamin über die Freisetzung von Stickstoffmonoxid die Blutgefäße erweitern kann. Dies kann bei der Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn zu Kopfschmerzen führen. Migräneattacken könnten durch die Freisetzung von Histamin und anderen Substanzen aus den Mastzellen ausgelöst werden.

Verschiedene Gesichter von Kopfschmerzen: Migräne bis Spannungskopfschmerz

Das Beschwerdebild ist davon abhängig, an welcher Art von Kopfschmerz Du leidest. Die häufigsten Arten von Kopfschmerz sind Migräne, Spannungskopfschmerz und Clusterkopfschmerz. Sie können sogar kombiniert auftreten. Der Schmerzcharakter reicht von pulsierend über drückend-ziehend bis hin zu reißend-bohrend und die Intensität kann ebenso variieren. Der Schmerz kann einseitig sein, aber auch den gesamten Kopf betreffen. Zur Unterscheidung:
  • Spannungskopfschmerz: meist episodisch, Attacken treten unterschiedlich lang und häufig auf, leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen ohne Begleitsymptome, eventuell  schmerzende Kopf- und Nackenmuskulatur
  • Clusterkopfschmerz: einseitige, attackenartige Kopfschmerzen, meist von kurzer Dauer und sehr häufig wiederkehrend, manchmal aber auch über längere Zeit aussetzend
  • Migräne: meist episodische, mäßige oder starke Kopfschmerzen, Attacken von 4–72 Stunden, häufig von Übelkeit, Erbrechen, Aura und/oder Licht- oder Geräuschempfindlichkeit begleitet, teilweise aber auch ohne Begleiterscheinungen
Speziell bei Migräne wird davon ausgegangen, dass bei Migräne die Dysbalance von Schmerzzentren im Gehirn zu einer Dehnung der Blutgefäße führt, was zu vermehrter Freisetzung entzündlicher Blutbestandteile führt. Es kommt zu einer Art Entzündung des Hirngewebes und Schmerzimpulsen, die dann als Migränekopfschmerz wahrgenommen werden.
Häufig tragen Genussmittel wie Alkohol, Rauchen oder Koffeinkonsum zu Kopfschmerzen bei oder triggern sogar die Migräne. Aber auch bestimmte Medikamente (Stickstoffmonoxid-Donatoren), Dehydrierung, Stress, Wetterumschwünge, Gerüche, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien, Lärm, hormonelle Veränderungen, Bluthochdruck und Fasten können Kopfschmerzen verursachen. Oft können die Migräneauslöser schlecht beeinflusst werden. Über die aufgenommene Nahrung und Genussmittel hast Du jedoch die größte Kontrolle.
Abbildung: Mögliche Trigger von Migräne
Abbildung: Mögliche Trigger von Migräne

Rotwein und Migräne: Histamin als Hauptverdächtiger

Nicht nur Alkohol an sich spielt eine große Rolle, wenn es um das Thema Kopfschmerzen geht. Was könnte noch dahinter stecken? Das Stichwort lautet auch hier: Histamin. Histamin ist, neben weiteren biogenen Aminen wie Phenylethylamin und Tyramin, ein häufiger Auslöser für Kopfschmerzen in Verbindung mit Alkohol. Oftmals besteht auch ein Zusammenhang zwischen einer Histaminose, dem Leaky-Gut-Syndrom und einem Helicobacter-pylori-Befall, eine Kombination, die Kopfschmerzen begünstigt. Rotwein, wie auch Champagner oder Sekt, wird nach der SIGHI-Liste (Liste der Schweizerischen Interessengemeinschaft für Histamin-Intoleranz) der Stufe 3, also der höchsten Stufe der histaminhaltigen Lebensmittel zugeordnet. Durch den Konsum von z.B. Rotwein kommt es zu einem Histaminüberschuss im Körper. Wenn dieses dann nur schwer abgebaut werden kann, treten histaminbedingte Beschwerden wie Kopfschmerzen und Migräne auf, da in den Gehirnarealen Blutgefäße erweitert werden, welche die Hirnhäute versorgen.

Der Morgen danach: Kater, Kopfschmerzen und Histamin

Boden mit Gläsern und Luftschlangen
Warum bekommen wir von zu viel Alkohol einen Brummschädel? Ganz einfach: Dehydrierungist der Grund, denn Alkohol entzieht Deinem Körper Unmengen an Elektrolyten wie Natrium und Wasser. Die Ausschüttung des Hormons Vasopressin wird durch die Weitung der Blutgefäße im Gehirn gehemmt, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Das führt dazu, dass der menschliche Körper mehr Flüssigkeit verliert als es sonst üblich ist. Durch die Dehydration während der nächsten Stunden kommt es zu krampfähnlichen Schmerzen im Kopf, da sich die Blutgefäße in der Hirnregion zusammenziehen. Ein weiterer Faktor stellt die überlastete Leber dar, die beim Alkoholabbau Schwerstarbeit verrichten muss, wodurch die Symptome des Katers verstärkt werden. Durch Schweißverlust verliert der Körper noch mehr Flüssigkeit. Des Weiteren wird Alkohol von dem Organ in das Zellgift Acetaldehyd umgewandelt. Insbesondere beim Konsum von Rotwein oder Whiskey entstehen toxische Abfallprodukte durch die Umwandlung des enthaltenen Isobutanol und Methanol. Alkohol in Kombination mit stickigen, verrauchten Räumen oder der Nikotinkonsum selbst verstärken die Kopfschmerzen, da sich das Gehirn durch den Sauerstoffmangel in Alarmbereitschaft sieht. Auch Mischgetränke und Cocktails begünstigen einen Kater, da der enthaltene Zucker dafür sorgt, dass der Alkohol schneller im Blut ankommt und man dessen Wirkung noch schneller spürt.

Natürliche Abwehr: Diät und Lebensstil gegen Histaminkopfschmerzen

Liegt bei Dir eine Histamin-Intoleranz bzw. Histaminose vor, solltest Du auf eine histaminarme Ernährung zurückgreifen und im besten Fall auf Alkohol verzichten. Völlig ungeeignet bei einer Histamin-Intoleranz sind neben Rotwein auch Sekt, Champagner, Weizenbier, Weinbrand, Likör und histaminreicher Weißwein.  Wenn es doch mal Alkohol sein soll, bieten sich als Alternative histaminarmer Weißwein sowie untergäriges Bier an. Klare Spirituosen wie heller Rum, Wodka oder Gin sind ebenso besser verträglich. Hier muss allerdings auf die persönliche Toleranzgrenze geachtet werden.
Achte auch auf eine ausreichende Menge an Nährstoffen. Diese können sowohl über die Nahrung als auch über Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. In bestimmter Menge können diese Nahrungsergänzungsmittel einen positiven Einfluss auf Kopfschmerzen und Migräne nehmen:
  • Vitamin B2 (Riboflavin): 400 mg/Tag
  • Magnesium: 300 mg/Tag
  • Alpha-Liponsäure: 600mg/Tag
  • Coenzym Q10: 300 mg/Tag
  • Mutterkraut: Dosierung je nach Produkt unterschiedlich

Histaminarme Ernährung: Was ist sicher, was ist zu vermeiden?

Bei Deiner Ernährung kannst Du ebenfalls darauf achten, dass Du histaminreichere Lebensmittel vermeidest oder auf Deine individuelle Verträglichkeit achtest. Hole Dir für mehr Informationen einfach unsere gratis Liste für histaminarme Lebensmittel.

Mythen und Fakten: Histaminintoleranz und Kopfschmerzen entmystifiziert

Mythos #1: Histamin-Intoleranz steht nur mit Magen-Darm Beschwerden in Verbindung. Das ist falsch. Tatsächlich kann die Histaminose vielfältige Beschwerden verursachen und Kopfschmerzen und Migräne können starke Symptome dieser Unverträglichkeit sein. Mythos #2: Bei einer Histamin-Intoleranz müssen histaminreiche Lebensmittel streng vermieden werden. Das stimmt tendenziell. Allerdings hat jeder von uns eine individuelle Verträglichkeit von Histamin. Nicht alle Betroffenen müssen sich streng an eine histaminarme Diät halten, da einige Lebensmittel gut vertragen werden. Nach Deiner Diagnose ist es auf jeden Fall wichtig, dass Du eine zeitlang auf histaminreiche Lebensmittel verzichtest, um Deinen Körper zu beruhigen. Wenn Du Deine Ursachen angegangen hast, kannst Du Dich aber langsam und vorsichtig wieder an bestimme Lebensmittel rantasten.
Auch eine Ernährungsberatung kann Dir helfen, Deine Ernährung besser auf Deinen Körper abzustimmen. In unserer Ernährungsberatung erhältst Du einen Ernährungsplan inklusive Rezepten, der sich einfach in Deinen Alltag integrieren lässt und individuell auf Deine Bedürfnisse angepasst ist. Und unsere HistaPower-Kur kann Dir super dabei helfen, Deine Ursachen anzugehen. In der HistaPower-Kur erwarten Dich:
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Die HistaPower-Kur ist noch bis Mai 2024 verfügbar, also melde Dich schnell hier an. Mythos #3: Jeder Kopfschmerz kann auf Histamin zurückgeführt werden. Nein. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Kopfschmerz auf eine Histamin-Intoleranz zurückzuführen ist. Es gibt verschiedene Arten von Kopfschmerzen mit ganz unterschiedlichen Ursachen. Die Diagnose sollte daher von einem Arzt oder einer Ärztin gestellt werden, um andere mögliche Gründe auszuschließen. Sollte der Verdacht auf eine Histamin-Intoleranz bestehen, ist es auf jeden Fall ratsam, ein Ernährungstagebuch zu führen, um Deine Ursachen zu erkennen. Wir haben extra für Dich ein gratis Ernährungs-Symptom-Tagebuch erstellt, mit dem Du 2–3 Wochen Deine Ernährung und Deine Symptome tracken und Deine Beschwerden dann besser einordnen kannst. Mythos #4: Eine Histamin-Intoleranz ist nur eine Modeerscheinung. Nein, eine Histaminose ist keine seltene Modeerscheinung und kann inzwischen auch mit Tests diagnostiziert werden. Viele Menschen leiden unter dieser Störung und ihren vielfältigen Symptomen. Daher ist ein umfassendes Verständnis dieser Intoleranz entscheidend, um Betroffenen zu weniger Beschwerden und mehr Wohlbefinden zu helfen.

Expertenrat: Umgang mit Migräne in einer histaminreichen Welt

Neben dem Verzicht von histaminarmen Lebensmitteln gibt es natürlich noch viele weitere Maßnahmen, die gegen Kopfschmerzen und Migräne ergriffen werden können. Diese helfen, je nach Schweregrad der Schmerzen nur bedingt und immer nur individuell:
  • äußere Trigger wie Lärm, Rauch, Abgase und unangenehmes Licht meiden
  • Ablenkung und damit auch Aktivierung der schmerzassoziierten Gehirnareale
  • Bewegung, die nicht anstrengt und den Blutdruck nicht hochtreibt
  • Entspannungsbäder oder eine heiße Dusche
  • Anwendung verschiedener Öle wie Pfefferminz-, Lavendel- oder CBD-Öl
  • Ingwer gegen Übelkeit
  • Imaginationsbilder, um das Schmerzempfinden zu beeinflussen
  • Kohlenhydrate wie Zucker (am besten in Form von Fruchtzucker)
  • Massagen und Lockerungsübungen im Schläfen- und Nackenbereich
  • viel trinken und Elektrolyte einnehmen
  • Schlaf ist nicht umsonst die beste Medizin: Schlaf entspannt und reduziert im besten Fall Schmerzen
  • Wärme im Nacken in Form von Wärmflaschen oder Kirschkernkissen
  • die Kühlung des Gesichts kann ebenso helfen wie Wärme

Fazit

Kopfschmerzen und Migräne stehen in engem Zusammenhang mit Histamin. Bei einer Histamin-Intoleranz solltest Du, wenn möglich, auf Alkohol verzichten. Bei auftretenden Beschwerden können die genannten Tipps und eine histaminarme Ernährung hilfreich sein. Achte auch stets darauf, Deine mentale Gesundheit zu stärken und Stressoren zu vermeiden, um Histaminkopfschmerzen vorzubeugen.

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